Honig

Honig, auch flüssiges Gold, oder wie schon die alten Ägypter sagten, „Speise der Götter“, ist ein Geschenk der Natur, genauer gesagt: ein Geschenk der Bienen.

Was macht den Honig so besonders?

Zum einen natürlich ist der Honig als Produkt etwas besonderes, zum anderen ist die Art der „Herstellung“ durch die Bienen eine unglaubliche Leistung. Beides muss man bedenken, um die Wertschätzung für den Honig zu verstehen.

Als Produkt ist der Honig etwas Besonderes, weil er sowohl als sehr hochwertiges Lebensmittel wie auch als Heilmittel, wegen seiner antiseptischen Wirkung, nutzbar ist. Darüber hinaus ist echter Bienenhonig äußerst schmackhaft und in den Geschmacksrichtungen sehr vielfältig.

Wie entsteht Honig?

Eine Biene sammelt Nektar in einer Apfelbaumblüte

Die Bienen sammeln Nektar und Honigtau, beides ist zuckerhaltiger Pflanzensaft, der durch Photosynthese entsteht. Die Bienen tragen den Nektar in der Honigblase in den Bienenstock und lagern ihn dort in den Waben ein. Dabei geben sie ein körpereigenes Enzym zum Nektar. In der Folge wird der Nektar durch die Bienen im Stock getrocknet und eingedickt, in dieser Phase werden dem Nektar etwa 2/3 seines Gewichts an Wasser entzogen und am Ende entsteht so Honig. Wenn der Honig trocken genug ist, verschließen die Bienen die mit Honig gefüllten Zellen mit einem Wachsdeckel, um den Honig dauerhaft zu konservieren.

Was macht die Leistung der Bienen so besonders und wertvoll?

Dazu einige Daten:

Damit wir 1 Kg Honig ernten können

  • müssen die Bienen ca. 3 Kg Nektar oder Honigtau sammeln.
  • dafür müssen die Bienen je nach Trachtpflanze 50.000 – 100.00 mal ausfliegen
  • ca. 5.000.000 bis 15.000.000 Blüten werden besucht.
  • die Flugstrecke dafür beträgt ca. 150.000 km

Ganz nebenbei erledigen die Bienen beim Honigsammeln noch einen Job, der sie, ökonomisch betrachtet, zum drittwichtigsten Nutztier (nach Rind und Schwein) in der Deutschen Landwirtschaft macht. Sie bestäuben die Nutzpflanzen, aus denen sie den Nektar sammeln.

Ohne diese Leistung der Bienen wären die Kultur- und Wildpflanzen sowohl in Ertrag wie auch in der Qualität auf einem anderen Level.

Erträge mit und ohne Bienenbeflug

Wie wird Honig geerntet?

Die Imker entnehmen in der Regel zweimal im Jahr (Ende Mai und Anfang Juli) die mit Honig gefüllten Waben aus ihren Völkern, entfernen die Wachsdeckel mit einer speziellen Gabel und schleudern die Waben in einer Schleuder genannten Zentrifuge aus. Der austretende Honig wird mit verschieden starken Sieben von Wachsresten befreit und kann dann eingelagert und für den Verkauf weiter verarbeitet werden. Von einem starken Volk und an einem guten Standort können so bis zu 60 kg im Jahr geerntet werden.

Die Wachsdeckel werden mit einer Entdeckelungsgabel entfernt
Die Wachsdeckel werden mit einer Entdeckelungsgabel entfernt

Um guten Honig anbieten zu können, sind einige Dinge zu beachten!

Bei der Honigernte und Vermarktung sind viele Vorschriften und Hygieneregeln zu beachten, denn Honig ist ein Lebensmittel. Die wichtigste: Honig darf nur Honig enthalten, d.h. dem Honig dürfen nach dem Schleudern keine Stoffe zugesetzt werden und auch keine entzogen werden. Auf dem Honigglas muss zudem eine Herkunftsangabe stehen. Auch da gilt: im Glas darf nur das sein was drauf steht. Außerdem darf Honig gem. Honigverordnung nur noch einen maximalen Wassergehalt von 20 %, im D.I.B. Glas maximal 18 % aufweisen. In das D.I.B. Glas darf zudem nur Deutscher Honig abgefüllt werden, und die Imker, die im D.I.B. Glas Honig abfüllen wollen, müssen einen besonderen Fachkundenachweis erbringen.  

Was ist der D.I.B.?

D.I.B. steht als Abkürzung für den Deutschen Imkerbund e.V.

Er vertritt in seiner Funktion alle in Vereinen und Verbänden organisierten Imker in der Öffentlichkeit und der Politik. Darüber hinaus unterstützt er die Imker bei den täglichen Aufgaben und organisiert u. a. Schulungen und stellt Informationsmaterial zur Verfügung. Das bekannte D.I.B.-Glas ist ein eingetragenes Warenzeichen und garantiert eine gleichbleibend hohe Qualität des Honigs durch die entsprechenden Vorgaben und die Ausbildungen.

Imkerverein und Honig

Allen Mitgliedern des Imkervereins steht der Obmann für Honigfragen als Ansprechpartner bei allen Fragen rund um den Honig zur Verfügung. Außerdem können die Vereinsmitglieder den vereinseignen Schleuderraum in unserem Vereinsheim nutzen. Im Schleuderraum stehen verschiedene Honigschleudern, Entdeckelungsgeschirr und die erforderlichen Siebe bereit. Selbstverständlich gibt es dort fließend kalt und warm Wasser und alle Wände und Böden sind gefliest, um die erforderlichen Hygienestandards einzuhalten. Der Schleuderraum ist insbesondere für Anfänger und Imkerinnen und Imker mit wenigen Bienenvölkern gedacht, für die sich die Anschaffung einer eigenen Schleuder (noch) nicht lohnt.

Schleuderraum des Imkervereins in Riehe
Unser Schleuderraum in Riehe

Unser Ansprechpartner für Honig-Fragen ist Axel Sillje:   axel.sillje@imkerverein-delmenhorst.de