Trachtpflanzen

Als Bienentrachtpflanzen bezeichnet man Pflanzen, die besonders reichhaltig an Pollen, Nektar und Honigtau sind und deswegen häufig von Honig- und Wildbienen angeflogen werden.

Die sogenannte Bienenweide ist die Ernährungsgrundlage der Bienen. die Bienen tragen Nektar und Pollen in den Bienenstock ein. Der Nektar dient einerseits zur Ernährung und, mit körpereigenen Stoffen versetzt und eingedickt zu Honig, als Ernährungsgrundlage für die Überwinterung.

Bienenweide, Fritsch, Kosmos 2007

Der von den Staubgefäßen der Blüten gesammelte Pollen ist die Eiweissnahrung der Bienen. Eine ausreichende Pollenversorgung ist für die Aufzucht der Brut und für die Anlage eines Eiweiss-Fettpolsters für die Überwinterung der „Winterbienen“ und damit des Bienenvolkes lebensnotwendig. 

Die damit verbundene Bestäubungsleistung der Bienen ist enorm. 80% aller heimischen Blütenpflanzen sind auf die Bestäubung durch Bienen und andere Insekten angewiesen. Damit sind Bienen eines der drei wichtigsten Nutztiere neben Rind und Schwein.

https://deutscherimkerbund.de/167-Bienen_Bestaeubung_Bienenweide

Durch die Nutzung  der Trachten landwirtschaftlicher und gartenbaulicher Kulturen wie z.B. Winterraps, Senf und Sonnenblume, sowie der Einsatz von Bienenvölkern in Obstanbaugebieten wird ein beachtlicher Teil unserer Honigerträge gewonnen. 

Darüber hinaus benötigen die Bienen auch in Wohngebieten blühende Gärten statt Schotterwüsten und statt Monotonie in der Kulturlandschaft ein vielfältiges Angebot an nektar- und pollenreichen Pflanzen. Glücklicherweise findet in letzter Zeit ein Umdenken statt, sodaß durch die Anlage von Blühstreifen, die Aussaat von Zwischenfrüchten und Einsaaten von Brachflächen ein vielfältigeres Nahrungsangebot für Bienen, Wildbienen und andere Insekten geschaffen wird.

https://deutscherimkerbund.de/userfiles/Bienen_Bestaeubung/Schotterwuesten_Neu.pdf

Jeder kann dafür etwas tun. Im eigenen Garten einen Teil des Rasens in eine Blumenwiese verwandeln, einheimische Stauden und Sträucher pflanzen und den Blumenkasten mit Zwiebelgewächsen und Kräutern besetzen. 

Eine gute Orientierung, welche Pflanzen für Bienen attraktiv sind und zu welchen Jahreszeiten sie blühen, ist ein Trachtkalender. Er gibt uns eine Übersicht über die in der Region heimischen Pflanzen, deren Blühmonate und Nutzen für unsere Bienen bezüglich Pollen- und Nektarertrag. Darüber hinaus geben Trachtkalender auch Tips für die bevorzugten Standorte der bienenrelevanten Pflanzen.

https://www.trachtfliessband.de

https://www.planet-wissen.de/natur/forschung/hobby-forscher/phaenologischerkalender-102.html

Eine weitere Hilfe um das Nahrungsangebot unserer Bienen einschätzen zu können, ist der phänologische Kalender. „Der Begriff „Phänologie“ stammt aus dem Griechischen. Phänologen beobachten die Erscheinungen der Natur über das Jahr hinweg. Der phänologische Kalender gliedert das Jahr nicht in vier, sondern in zehn Jahreszeiten. Jeder Jahreszeit sind Pflanzen zugeordnet, die mit ihren Blüten oder anderen charakteristischen Merkmalen Beginn und Ende der entsprechenden Jahreszeit anzeigen.“

Wir müssen aber die Einflüsse des Klimawandels , milde Winter, lang andauernde Trockenperioden vom Frühjahr bis in den Herbst, mit berücksichtigen. Ein gutes Trachtangebot ist nur vorhanden, wenn ein ausgeglichenes Verhältnis zwischen sonnigen Phasen und ausreichenden Niederschlägen besteht. Da sich Trachtlücken negativ auf den Bruterfolg der Bienenvölker auswirken, ist es im Sinne des Imkers und der landwirtschaftlichen Anbaubetriebe, das immer ein ausreichendes Trachtangebot besteht, um die Leistungsfähigkeit der Bienen als Nektarsammler und Blütenbestäuber zu erhalten.

Weiterführender Link:

https://www.laves.niedersachsen.de/startseite/tiere/bienenkunde/informationsmaterial/bienenbiologie-bienenweide-und-bienenernaehrung-166495.html