Ist die Biene gesund – freuen sich die Imker*innen
Unsere Bienenvölker waren im Frühjahr und Sommer sehr fleissig und haben uns Imker*innen eine gute Honigernte beschert.
Eine gute Honigernte hängt aber nicht nur von den Wetterbedingungen ab, sondern sehr von der Gesundheit der Bienenvölker.
Unsere Bienenvölker sind sehr vielen Einflüssen ausgesetzt, insbesondere Umwelteinflüssen.
Aber auch Parasiten wie z.B. die Varroamilbe belasten unsere Bienenvölker sehr. Durch Varroa geschwächte Bienenvölker können teilweise ihre Hygienevorsorge nicht im vollen Umfang leisten, sodass sich auch im Bienenstock Krankheiten ausbreiten können.
Einige Erkrankungen befallen ausschließlich die Bienenlarven in der Brutzelle, die Rede ist hier vom Bakterium Paenibacillus larvae. Diese als AFB (amerikanische Faulbrut) bezeichnete Krankheit schwächt das Bienenvolk sehr stark.
Ist ein Bienenvolk durch ein Bakterium Paenibacillus larvae geschwächt, kann es sich nicht ausreichend verteidigen, fremde Biene dringen in den Bienenstock ein, räubern das Futter und verbreiten somit auch das Bakterium.
Um sicherzustellen, dass die Bienen gesund sind, hat ein Großteil der Imker*innen, wie in jedem Jahr, vor der Einwinterung der Völker eine Probe entnommen, um die erforderliche Gesundheitsuntersuchung, die Honiganalyse, durchführen zu lassen.
Volker, Obmann für Bienengesundheit, hat zu Beginn des Klönabend am 10. Oktober noch einmal über die korrekte Durchführung der Probenentnahme informiert. Alle Anwesenden konnten an diesem Abend auch die vorbereiteten Verpackungsmaterialien und das entsprechende Merkblatt mitnehmen. Alle anderen Vereinsmitglieder bekamen die Unterlagen persönlich oder per Post zugestellt.
Nach Abgabeschluss am 05.11.2023 wurden die abgegebenen Proben von den BSV-Verantwortlichen Elke und Volker überprüft, dokumentiert, verpackt und an das Niedersächsische Landesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (LAVES) weitergeleitet. Sie wurden dabei von Manfred und Jürgen unterstützt. Insgesamt wurden in diesem Jahr von 473 Bienenvölkern 106 Proben zur Honiganalyse abgegeben.
Sobald die Untersuchungen abgeschlossen sind, werden die Vereinsmitglieder per Mail informiert. Dann kann jede/r beim zuständigen Veterinäramt die Untersuchungsergebnisse erfragen und ggf. eine Seuchenfreiheitsbescheinigung beantragen.
BSV-Verantwortliche: Elke Grape und Volker Dietrich
Auszug aus dem Merkblatt vom Niedersächsischen Landesamt fürVerbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit:
Zur Untersuchung von Futterproben auf Paenibacillus larvae Sporen in Niedersachsen ( www.laves.niedersachsen.de )
[Paenibacillus larvae = Erreger der Amerikanischen (bösartigen) Faulbrut (AFB)]
Dank des Sporennachweises erhält man den Hinweis, ob prophylaktische Maßnahmen gegen die Amerikanische Faulbrut zu ergreifen sind oder kann bei bereits ausgebrochener Faulbrut frühzeitig in das Krankheitsgeschehen eingreifen. Mittels geeigneter Maßnahmen können die betroffenen Völker von dem Krankheitserreger befreit werden.
Erläuterungen zum Befund: Die Sporenmenge wird über die Zählung der Bakterienkolonie ermittelt. Die nachgewiesene Sporenmenge wird in 4 Kontaminationsklassen eingeteilt:
Kontaminationsklasse 0 = keine Faulbrutsporen
- Es sind keine Kolonien gewachsen.
Kontaminationsklasse 1 „niedrig“:
- Das Brutnest muss genauestens auf erste Anzeichen der AFB-Erkrankung
- untersucht werden. Die Sporendichte birgt ein gewisses Risiko. Ziehen Sie eine sachverständige Person (Gesundheitsobmann des Vereins, Amtstierarzt oder Bienenzuchtberater) hinzu.
- Es muss eine Gebietsuntersuchung zur Auffindung der Sporenquelle angeregt werden, denn sehr wahrscheinlich befindet sich ein größeres Sporenreservoir in der Nähe. Informieren Sie hierüber eine sachverständige Person.
- Je nach Fitness (Volksstärke, Volkszustand, Stockhygiene, imkerliche Hygienemaßnahmen) sind die Völker unterschiedlich anfällig und könnten später, wenn nicht die folgenden Maßnahmen ergriffen werden, erkranken, daher:
- mit Sporen belastetes Futter bzw. Honig entnehmen, aber keinesfalls an Bienen verfüttern
- Bauerneuerung im Brutnestbereich durchführen
- Beuten und Betriebsmittel reinigen
- Räuberei unterbinden
Kontaminationsklasse 2 „hoch“:
- Es ist sehr wahrscheinlich, dass die Völker schon klinische Symptome der Amerikanischen Faulbrut aufweisen (= Ausbruch der Bienenseuche), daher:
- ist es zwingend notwendig (Seuchenverdacht!), dass die Völker von einem Amtstierarzt, Bienenzuchtberater oder versierten Bienenseuchen- Sachverständigen kontrolliert werden
- melden Sie den Seuchenverdacht (Kategorie „hoch“) umgehend Ihrem Amtstierarzt!
Kontaminationsklasse „nicht auswertbar“:
- Die Probe enthält eine große Zahl anderer, aber unbedenklicher Keime. Deshalb war weder eine qualitative noch eine quantitative Bestimmung des Paenibacillus larvae Sporenwertes möglich.